medienhafen

es gibt architektonisch interessante regionen in einer stadt, die ihren charme aus zwei quellen beziehen: das ist zum einen eine hervorragende und stilistisch befriedigende architektur der gebäude selbst, und zum anderen ein gemeinsamer faden, der sich durch alle gebäude und ihre umgebung zieht. individuelle, eigenständige werke verbinden sich so zu einem gesamtarrangement, das wiederum ein werk an sich ist.

der medienhafen düsseldorf ist weder das eine noch das andere. die einzelnen gebäude bleiben individuen, die sich weder als gesamtwerk verstehen lassen, noch als individuum überzeugen. sie tragen alle den makel eines billig dahingeworfenen bauwerks, das durch ein gimmick als etwas besonderes herausgestellt werden soll, ohne das eine noch das andere zu erfüllen. alleine die bauten des architekten frank o. gehry stechen aus der ansammlung billig geschminkter massenarchitektur heraus. sie sind sowohl als individuum als auch als arrangement überzeugend.

mir scheint, der medienhafen repräsentiert die stadt düsseldorf sehr genau: billig gebaut von menschen mit geld, ohne geschmack und auf den effekt ausgerichtet, jedoch ganz ohne ästhetik. das zusammengewürfelte arrangement soll alleine geld verdienen.

die stadt düsseldorf hat keinen charme, nur gewinnabsichten. der medienhafen, das künstliche zentrum einer stadt ohne charakter, repräsentiert die stadt auf schmerzlich ehrliche weise.